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Bioterror: Tod aus dem Labor
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Dr. Ken Alibek, Jahrgang 1950, promovierte zu Sowjet-Zeiten in Mikrobiologie über die Forschung und Entwickung biologischer Tularämie- und Pestkampfstoffe sowie in Biotechnologie über die industrielle Produktion von Milzbranderregern. 1975 wurde er Mitarbeiter von "Biopreparat". Dort hatte er von 1987 bis 1992 den Posten des Ersten Stellvertretenden Direktors inne. Nachdem er sich 1992 in die USA abgesetzt hatte, beriet er verschiedene US-Dienste und widmete sich Fragen der Verteidigung gegen biologische Waffen. Heute ist Ken Alibek Präsident von "Hadron Advanced Biosystems" in Virginia/USA. Stephen Handelman ist Kolumnist des Time Magazine.
Produktinformation
Taschenbuch: 383 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (1. November 2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548750893
ISBN-13: 978-3548750897
Verpackungsabmessungen:
18,9 x 12,6 x 2,9 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
3.9 von 5 Sternen
6 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 608.780 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
In dem vorliegenden Buch schildert der in die USA übergelaufene ehemalige hochrangige sowjetische Bio-Waffen-Forscher Alibekov seinen Werdegang innerhalb eines der wohl geheimsten Waffenprogramme der Menschheitsgeschichte. Obwohl die Sowjetunion die BTWC unterzeichnet und ratifiziert hatten, starteten sie just zu diesem Zeitpunkt ein streng geheimes, riesiges und unvorstelltbar tödliches Bio-Waffen-Programm, dessen Fortschreiten der Autor maßgeblich mit vorangetrieben hat. Er schildert darin die für den Einsatz vorgesehenen Trägersysteme, die entsprechenden Kampfstoffe sowie die Ausmaße und Produktions- und Lagerkapazitäten des Programms. Zudem schildert er schockierende Forschungsprojekte mit weiteren hoch ansteckenden Erregern sowie die Erforschung und Erschaffung gänzlich neuer Arten von "Superkampfstoffen" und Unfälle während der Forschungsarbeiten.Nach und nach beschleichen den Autor Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns und schließlich beschließt er in die USA überzulaufen und schildert den dortiger Sicherheitsbehörden das sowjetische Programm, dessen Ausmaße völlig unterschätzt wurden und verweist auf die Gefahren, die auch künftig von biologischen Waffen ausgehen.Das Buch liefert somit einen glaubwürdigen und authentischen Bericht aus der Welt der bioloigschen Waffen und macht klar, welche Gefahr von diesem Kampfstoffen auch weiterhin für die gesamte Menschheit ausgehen. Zudem ist das Buch gut geschrieben und angenhem zu lesen und wahrlich spannender als viele frei erfundene Thriller und Krimis. Kaufen, lese und sich schockieren lassen!!!
Ein sehr interessantes Werk, welches einem die Abgründe der Biowaffenforschung näherbringt. Fachlich solide aber gut verständlich geschrieben. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen bevor es ausgelesen war.
...sicherlich spannend und ganz erschreckend, was die Sowjetunion in den Bio-Labors für Kampfstoffe synthetisierte. Als Überläufer, der in die USA emigrierte scheint Alibek allerdings äusserst bemüht, seinen neuen Gastgebern einen Persilschein auszustellen - das natürlich (und auch logischerweise) das amerikanische Gegenstück zu den sowjetrussischen Forschungen genauso umfangreich und erschreckend war (ist?) wird in dem Buch an mehreren Stellen massiv geleugnet, dadurch aber nicht glaubhafter.Ansonsten ist es für den Leser extrem schwierig und undankbar, die kommunistischen Rangfolgen und Befehlsketten nachzuvollziehen - es wimmelt von Kommandieren Vize-Direktoren, stellvertretenden Institutsleitern im Range eines Oberst usw usw. Weniger wäre hier mehr gewesen.Fazit: für besonders an dem Thema Interessierte findet man einen guten Überblick über die (sowjet)-russischen Forschungen zu Biowaffen. Für alle anderen ist das doch sehr reisserisch als "Bestseller" angepriesene Buch komplett uninteressant.
Obwohl seit 1972 weltweit geächtet, gab es in der Sowjetunion durchgehend intensive Forschungen mit biologischen Waffen und Kampfstoffen. Der Autor Alibek, der 1992 in die USA übergelaufen ist, war 1975-92 Mitarbeiter und ab 1987 sogar stellvertretender Direktor der "Horrorfabrik" und damit einer der zentralen Männer des Programms. Das Buch ist ein Insider-Bericht.Detailliert und dennoch kurzweilig und verständlich beschreibt er die Weiterentwicklung der schrecklichsten Erregern, die diese Welt kennt, zu Biowaffen. Pest, Pocken, Milzbrand, Rotzkrankheit - Krankheiten, die längst gebannt sind, kommen in neuen Varianten zum Einsatz; B-Waffen zählen zu den effektivsten Massenvernichtungswaffen, die es gibt. Doch es geht hier nicht nur um die Geschichte der Forschung, sondern auch die der Sowjetunion und die persönliche Karriere Alibeks. Das Buch gibt hervorragende Einblicke in Befehlsstrukturen und Abläufe im Sowjetregime, viele berühmte politische Namen sind dabei.Interessant ist auch die Psychologie hinter der Forschung: Alibek und auch die anderen Mitarbeiter sind hochintelligente und zumindest dem Anschein nach sehr nette, familiäre Leute, die um Einzelschicksale sehr besorgt sind. Wie kommen sie dazu, solche Waffen zu entwickeln? Alibek zumindest beschreibt recht neutral die Propaganda und das Misstrauen während des Kalten Krieges, verknüpft mit eigenen Karriereträumen. Erst 1991 wurde er bei Inspektionen überzeugt, dass die USA kein vergleichbares Programm haben (zumindest in diesem Bereich und nach seinem Wissen). Damit fiel die ideologische Grundlage - Alibek fühlte sich von der Sowjet-Propaganda getäuscht und wechselte die Seiten. Heute arbeitet er paradoxerweise an der Abwehr genau der Kampfstoffe, die er einst selbst entwickelt hat. Man kann nur noch den Kopf schütteln, und wenn seine Befürchtungen bzgl. Geldmangel, Mafia und Sicherheitslücken stimmen, wird man noch nicht einmal das mehr lange können.
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